Opfervermeidung steht für Kriminalhauptkommissar Peter Köstlinger an erster Stelle, wenn er seinen Kursteilnehmern an Schulen und Volkshochschulen die möglichen Gefahren hinter Alltagssituationen schildert. „Ich will keine Angst machen, aber ich will den Menschen bewusst machen, dass es präsent ist.“
Der 58-Jährige rät, sich bereits im Vorhinein Gedanken über seinen Heimweg zu machen. Dazu könne beispielsweise gehören, sich mit einer Freundin zusammenzutun oder Geld für ein Taxi zur Seite zur packen. Die Notfallfunktion am Handy, mit der man einen Notruf auch aus der Tasche heraus absetzen kann, sollte man kennen und falls nötig eingerichtet haben.
In jedem Fall gelte es, nicht in den Aktionsradius eines potenziellen Täters zu geraten. Lockfragen nach der Uhrzeit oder dem nächsten Bus sollte man im Zweifel ignorieren, erklärt Köstlinger. Ansonsten sollte man durch Wegrennen Abstand zwischen sich und den Täter bringen. Gelinge das nicht, solle man durch Schreien auf sich aufmerksam machen. Zeugen sollen sich selbst nicht in Gefahr bringen, aber müssten im Rahmen ihrer Möglichkeiten helfen, beispielsweise indem sie die Polizei riefen, Fotos machten und andere Personen dazu holten.
Für den Fall, dass man sich wehren muss, zeigt Köstlinger in seinen Kursen, wie man einen Angreifer zumindest kurzzeitig außer Gefecht setzen kann. Damit man die empfindlichen Körperstellen wie Augen, Leber und Geschlechtsteile aber auch trifft, rät der Kriminalhauptkommissar, einen Selbstverteidigungskurs wie beispielsweise Wing Tsun zu machen – am besten über einen längeren Zeitraum. (sle)